Pressemitteilung

Pingel kündigt CDU-Initiative zur Reform des Bremervörder Verwaltungshaushaltes an

Mitgliederversammlung des Bremervörder Gemeindeverbandes

Frank Pingel wird auch in Zukunft die Bremervörder CDU anführen. Die Mitgliederversammlung des Gemeindeverbandes wählte den 30-jährigen am vergangenen Donnerstag einstimmig für zwei weitere Jahre zu Ihrem Vorsitzenden. Weiterer Schwerpunkte waren neben den Berichten und Vorstandswahlen mehrere Referate und Grußworte von prominenten CDU-Gästen. Als Hauptgast konnte der Landtagsabgeordnete David McAllister aus Bad Bederkesa gewonnen werden.

In seinem politischen Bericht ging Frank Pingel auf die Aktivitäten der Bremervörder Christdemokraten im abgelaufenen Jahr ein. Neben der Ausrichtung des Kreisparteitages 2001, auf dem Albert Rathjen zum Kreisvorsitzenden, Jörg Rathjen zum Schatzmeister und Frank Pingel als Beisitzer im Kreisvorstand gewählt wurden, veranstaltete der Gemeindeverband im Frühjahr eine Fahrt zu den Parteifreunden der CDU Greifswald. Schwerpunkt der politischen Arbeit war die Vorbereitung der Kommunalwahl im September. Mit 53,5 % konnte die CDU die absolute Mehrheit im Stadtrat klar verteidigen, und dieses, obwohl der CDU mit der Kandidatur einer zweiten Wählergemeinschaft „der Wind stärker ins Gesicht blies“, so Pingel. Aber der CDU gelang es erfolgreicher als ihren Mitbewerbern, Ihre Wähler zu mobilisieren. Auch bei den Wahlen zum Kreistag war der Verband erfolgreich und konnte die Zahl der gewählten Kreistagsabgeordneten auf vier erhöhen.  

Seit Jahresbeginn hat sich der Stadtrat mit einer ausgesprochen schwierigen Haushaltslage auseinanderzusetzen. Durch das Steuersenkungsgesetz der Bundesregierung und neue Verrechnungsmöglichkeiten bei Unternehmensgewinnen sowie die Auswirkungen der schwachen Konjunktur sind 2,5 Mio DM veranschlagte Gewerbesteuereinnahmen ausgeblieben. Ebenso sind die Einnahmen aus der Einkommensteuer zurückgegangen. Insgesamt schloß der Haushalt 2001 mit einem Fehlbetrag von fast 5 Mio. DM ab. Der Haushalt 2002 kann nur durch einen Teil des Verkaufserlöses der Stadtwerke ausgeglichen werden. Somit sei die Stadt gezwungen, alle Steuern und Gebühren zu erhöhen. Frank Pingel, der auch Vorsitzender des Finanzausschusses der Stadt ist, kündigte eine Initiative an, um das dennoch verbleibende strukturelle Defizit bei den laufenden Einnahmen und Ausgaben der Stadt in den Griff zu bekommen. Die CDU-Ratsfraktion hat zwischenzeitlich mit mehreren Kommunen und Institutionen Kontakt aufgenommen, die nach externer Beratung Änderungen ihrer Verwaltungsstrukturen durchgeführt haben. Ein ähnlicher Weg scheint auch für Bremervörde unumgänglich, so Pingel. Die Bremervörder müssten sich darauf einstellen, daß das mögliche Ergebnis eins solchen Prozesses zu schmerzhaften Einschnitten bei den von der Stadt für die Bürger bereitgestellten Angeboten und Dienstleistungen führen werde. Der Vorsitzende schloß seinen Bericht mit einem Dank an die bisherigen Vorstandsmitglieder für die aktive Mitarbeit.

Bei den anschließenden Vorstandswahlen wurden auch die stellvertretenden Vorsitzenden Marion Hoheisel und Jürgen Fischer in ihren Ämtern bestätigt. Schatzmeisterin bleibt Inge Langer, Thomas Rößel wurde zum Schriftführer gewählt. Weiterhin gehören dem neuen Vorstand Helmut Braune, Lüder Dörgeloh, Johann Ehlers, Jochen Gerdts, Ellen Meyer, Bernd Michaelis, Jens Stelling, Albert Themann und Heinz Wiesen an.

In seinem Grußwort an die CDU-Mitglieder berichtete der Landtagsabgeordnete Hans-Heinrich Ehlen über die derzeitige politische Lage auf Landesebene. Im Vorfeld der Landtagswahl, die am 02. Februar 2003 stattfinden wird, kristallisiere sich laut Ehlen immer stärker die Schulpolitik als zentrales Thema heraus. Die Landesregierung bilde hier ein Bild der Konfusion, insbesondere besitze sie kein Konzept, um den Unterichtsausfall an den niedersächsischen Schulen zu bekämpfen. In einem Arbeitskreis Schule der Kreis-CDU, in dem interessierte Eltern, Lehrer und Schüler mitarbeiten, wird die spezielle Situation für den Landkreis Rotenburg aufgearbeitet. Frank Pingel sagte Ehlen im Anschluß an sein Grußwort die Unterstützung der Bremervörder CDU für seine bevorstehende Nominierung als Landtagskandidat zu.

Mit Reinhard Grindel nahm auch der örtliche CDU-Kandidat für die Bundestagswahl am 22. September an der Mitgliederversammlung teil. In seinen Ausführungen erinnerte er an den schwierigen Weg der CDU in den letzten zwei Jahren und die sehr positive Grundstimmung in der Union seit der Nominierung von Edmund Stoiber zum Kanzlerkandidaten. Dieser habe gezeigt, daß er wirtschaftlich und sozial erfolgreich regieren kann. Gleichzeitig kritisierte Grindel die Wirtschaftspolitik der rot-grünen Bundesregierung. Diese sei zu stark auf Großkonzerne fixiert und vernachlässige den Mittelstand. Als aktuelles Beispiel wirksamer Inszenierung nannte Grindel die vermeintliche Rettung des Bombardier-Werkes in Sachsen-Anhalt. Durch die Vergabe von Bahn-Aufträgen per Dekret hat Schröder rechtzeitig vor der dortigen Landtagswahl gezeigt, daß ihm inszenieren vor regieren gehe. 

Mit dem Thema „Die CDU zwischen den Kommunalwahlen und den Wahlen in Land und Bund“ ging David McAllister auf die aktuelle Ausgangslage der CDU in Niedersachsen ein. Der 30-jährige Rechtsanwalt und Landtagsabgeordnete, der auch Fraktionsvorsitzender der CDU im Cuxhavener Kreistag ist, betonte, daß nach dem landesweit großen Erfolg der CDU bei den Kommunalwahlen eine strukturelle Mehrheit für das bürgerliche Lager klar vorhanden sei. Gerade in den ländlich geprägten Regierungsbezirken wie insbesondere Lüneburg und Weser-Ems sei dieses erkennbar. Defizite habe die CDU jedoch in den Ballungszentren wie Hannover. Dort sei noch eine Menge Aufholarbeit zu leisten. Ministerpräsident Sigmar Gabriel habe nach einem anfänglich geglückten Start an Ausstrahlung und insbesondere an Führungsstärke eingebüßt. Niedersachsen habe bei der Arbeitslosenquote unter den westdeutschn Ländern den vorletzten Platz hinter Bremen eingenommen. Hinzu kommt die schwierige kommunale Finanzausstattung, gegen die die Landesregierung nichts unternehme. Stattdessen habe Niedersachsen beispielsweise den Antrag Bayerns auf eine Senkung der Gewerbesteuerumlage und somit einer Stärkung der kommunalen Einnahmesitution abgelehnt. Christian Wulff hingegen  zeige sowohl als Oppositionsführer wie auch als stellvertretender CDU-Bundesvorsitzender eine stark Präsenz in der Öffentlichkeit. Nun gelte es, so McAllister, ihn mit einer starken Mannschaft zu umgeben, die regional ausgewogen und fachlich kompetent mit der Union in die Wahlauseinandersetzung gehe. 

Mit einer angeregten Diskussion der CDU-Mitgliedern mit allen Referenten des Abends endete der offizielle Teil der Mitgliederversammlung.

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