Auf der letzten Sitzung der Bremervörder CDU-Stadtratsfraktion konnte der Vorsitzende Frank Pingel als besondere Gäste Landrat Hermann Luttmann und den Ersten Kreisrat Dr. Torsten Lühring begrüßen. Die Fraktion hatte ganz bewusst die Spitze der Rotenburger Kreisverwaltung eingeladen, um die Gelegenheit zum Meinungsaustausch über die in gemeinsamer Verantwortung anstehenden Projekte zu nutzen und um insbesondere Fragen der zeitlichen Realisierbarkeit zu klären.
Einleitend berichtete Dr. Lühring über die anstehenden Veränderungen im Bereich der Schulpolitik. Im Sekundarbereich beabsichtige der Landkreis, keine Gesamtschulen in den Mittelzentren Bremervörde, Zeven und Rotenburg einzurichten. Über die Frage, in welchen weiteren Gemeinden bzw. Samtgemeinden Gesamtschulen geschaffen werden, wird der Landkreis in absehbarer Zeit, auch unter Berücksichtigung der aktuellen Elternbefragung, entscheiden. Der gemeinsam mit der Stadt geplante Bau einer Mensa im Schulzentrum Engeo sei ein bedeutendes Projekt und mache insbesondere vor der Hintergrund, dass in Engeo das größte zusammenhängende Schulzentrum kreisweit vorhanden sei, Sinn. Der städtische Anteil an der Mensa ist im Konjunkturpaket II angemeldet. Ebenso könne laut Dr. Lühring die gemeinsame Versorgung aller Schulen in Engeo mit Energie ein lohnendes Ziel sein. Hier soll eine Machbarkeitsstudie erste Ergebnisse über die Realisierbarkeit eines solchen Projektes liefern.
In Bezug auf die geplante Ortsumgehung von Minstedt erklärten Luttmann und Dr. Lühring, dass der Bau der neuen Brücke über die Oste zwischen Bremervörde und Minstedt für den Zeitraum 2010/2011 geplant sei und im Anschluss hieran ab 2011/2012 der Bau der Umgehung Minstedt realisiert werden müsse. Dieses bedeute, dass die Flurbereinigung Minstedt im nächsten Jahr anlaufen müsse, so Lühring. Die CDU-Fraktion unterstützt diesen Zeitplan ausdrücklich, so Frank Pingel.
Weiterhin sei der Landkreis bereit, die geplante Verlängerung der Stadtkernentlastungsstraße von der Kreuzung mit der Wesermünder Straße bis zu Höhne mit der Hälfte der Kosten, die nicht durch Mittel aus dem Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz (GVFG) gedeckt sind, zu unterstützen. Durch diese Straße kann eine deutliche Entlastung der Waldstraße und ihrer Kreuzung mit der Wesermünder Straße erreicht werden. Dieses wiederum führe zu einer besseren verkehrlichen Anbindung der Gewerbebrache Worgull-Bachmann, für die ein Investor gesucht werde.
Im weiteren Verlauf des Gesprächs verdeutlichten die Stadtvertreter ihre Meinung zur Zukunft des Ostewehres. Das Wehr müsse allein schon aus Gründen des Hochwasserschutzes erhalten bleiben, so Bürgermeister Eduard Gummich. Aber auch die befürchteten schwankenden Wasserstände in der Oberoste mit ihren ökologischen und touristischen Folgen spielen hierbei eine große Rolle.
Das Foto zeigt von links den Ersten Kreisrat Dr. Torsten Lühring, Landrat Hermann Luttmann, den CDU-Ratsfraktionsvorsitzenden Frank Pingel und dessen Stellvertreter Uwe-Jürgen Matthias.